3. Dezember – Erfurter Bauern im Thüringer Becken

Foto: Eich-Born, Quelle: Gartenbaumuseum Erfurt

Das Thüringer Becken verfügt über ausgesprochen fruchtbare Böden, die eine intensive ackerbauliche Nutzung zulassen. Schafhaltung und Wollproduktion sowie Weizenanbau zählten zu den zentralen agrarischen Tätigkeiten in den ersten Jahrhunderten nach der Bistumsgründung. Ab dem 13. Jahrhundert, also im Hochmittelalter, entwickelte sich der Waidanbau und die Herstellung des blauen Goldes zur Färbung von Textilien zu einer sehr einträglichen Einnahmequelle. Neben Erfurt hatten sich auch die umliegenden Städte Gotha, Langensalza, Tennstedt und Arnstadt zu sogenannten Waidstädten entwickelt. Um 1600 erwirtschafteten 300 thüringische Dörfer rund um Erfurt durch Waidanbau ihren Lebensunterhalt. Der zentrale Waidmarkt befand sich in Erfurt, wo das geerntete Vorprodukt, sogenannte Waidbälle, gehandelt wurde. Abnehmer waren Waidjunker, die die Waidbälle einem ausgeklügelten Verarbeitungsprozess unterzogen. Die Berechtigung für die Ausübung dieser Zunft hing von einem mindestens 1000 Taler betragenden Jahreseinkommen ab.

Quelle: http://www.deutsches-museum.de/bibliothek/unsere-schaetze/gewerbegeschichte/schreber/der-waidanbau-in-thueringen/

Veröffentlicht von corioluskraft24

Verfasser der Kommentare zum Adventskalender 2020

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