16. Dezember – Löbertor

Quelle: Jürgen Valdeig

Das Wachstum der Stadt Erfurt hatte im 13. und 14. Jh. zur Besiedlung vor dem ersten Mauerring geführt, so dass sich zum Schutz der Vorortler die Notwendigkeit ergab, einen zweiten Mauerring zu bauen, der dann zwischen 1430 und 1480 vollzogen wurde. Das Löbertor, das Sie im Adventskalender unter der Nr. 13 in einem Bild des Erfurter Künstlers Jürgen Valdeig sehen, verfügte im 15. Jh. demgemäß über ein inneres und ein äußeres Tor. Der Abstand zwischen beiden betrug ca. 280 m. Der Name Löber erinnert an die hier ansässige Löberzunft, das waren Rotgerber, die Leder mit Eichenlohe rot färbten. Die Karte von 1678 stellt bereits die damals komplett bebaute Löber-Vorstadt dar. Unmittelbar jenseits des Mauerrings lag der historische Schützenplatz der Stadt Erfurt. Die vorrangigen Handelswaren, die die Stadt durch dieses Tor in Richtung Süden verließen, dürften Hopfen, Getreide, Felle, Papier, Metallwaren, das Blaue Gold und Textilien gewesen sein.

Allein der Torbau im zweiten Mauerring zog sich in der Regel über 50 Jahre hin. Die Zeitschiene war nicht nur eine Frage des Arbeitsaufwands, sondern auch der Materialbeschaffung und des Geldes. Die Finanzierung erfolgte über eine neue Steuer: jeden Gulden kam 1 Pfennig Steuer, wobei ein Gulden 250 Pfennig entsprach.

Das Material für den Bau stammte aus einem in der Nähe von Daberstedt verorteten Steinbruch.

Bei der Darstellung unten handelt es sich um das innere Löbertor.  

Quelle: Luise Gerbing: Handel und Handelsstraßen: Erfurt. https://www.via-regia.org/eng/via_regia/geschichte/einzelthemen/thueringen/erfurt1.php#Anchor-Das-52176

Quelle: Helmut Peinhardt: Wehrhaftes Erfurt. Die mittelalterliche Stadtbefestigung. Rudolstadt und Jena 1996

Veröffentlicht von corioluskraft24

Verfasser der Kommentare zum Adventskalender 2020

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